Das Büro für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) hat im Auftrag der MEG Milch Board eine Untersuchung zu den Mehrkosten von Tierwohl in deutschen Milchviehbetrieben durchgeführt. Auf Basis der Ergebnisse der PräRi-Studie wurden zunächst die festgestellten Mängel und Rahmenbedingungen in nord-, süd- und ostdeutschen Milchviehbetrieben erfasst und mit den heute geforderten Ansprüchen an eine tiergerechte Haltung verglichen. Darauf aufbauend wurden dann der Anpassungsbedarf und die Mehrkosten für Investionen in mehr Platz, einen Laufhof, Weidegang sowie Managamentverbesserungen für Milchviehbetriebe in den drei Milcherzeugungsregionen Nord, Ost und Süd berechnet.
Das Büro für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) berechnet seit 2020 im Auftrag des European Milk Board (EMB) und der MEG Milch Board jährlich die Kosten der Bio-Milcherzeugung in Deutschland. Die Analysen basieren auf den Daten des deutschen Testbetriebsnetzes (BMEL), des Statistischen Bundesamtes (Destatis) und der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI). Nun wurden die Ergebnisse für das Wirtschaftsjahr 2021/2022 veröffentlicht. Auf der Basis der Analysen wird der Bio-Milch Marker Index und die Bio-Preis-Kosten-Ratio herausgegeben. Aktuelle Informationen (wissenschaftlicher Ergebnisbericht, Broschüren und Informationsblätter) finden Sie auf der Internetseite des EMB und der MEG Milch Board.
Stressfreie Schlachtung ist das Ziel des zum Januar 2017 gestarteten Europäischen Innovationspartnerschaftsprojektes „Innovative Schlachtsysteme“ in Hessen. In der dafür gegründeten Operationellen Gruppe arbeiten Schlachtunternehmer, landwirtschaftliche Betriebe, Veterinäre, Wissenschaftler und Verbände zusammen. Lead-Partner des Projektes sind "Die Landforscher". Mit Hilfe einer mobilen Schlachteinheit, die Teil der EU-zugelassenen Schlachtunternehmens ist, wurden nun erstmalig in Nord- und Südhessen Rinder ohne Lebendtiertransport geschlachtet. Der dazu neu gebaute Schlachtanhänger entstand in enger Kooperation mit der für die EU-Zulassung des Hängers zuständigen Veterinärverwaltung. Im Juni haben nun beide beteiligten Schlachtunternehmen eine endgültige Erweiterungszulassung für diese mobile Schlachteinheit erhalten.
Der Milch Marker Index (MMI) wird vom Büro für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) im Auftrag der MEG Milch Board w.V. ergänzend zur Studie " Was kostet die Erzeugung von Milch?" für Deutschland berechnet. Der Stand der Milcherzeugungskosten wird in vierteljährlichen Abständen aktualisiert und in einer Preis-Kosten-Ratio wird verdeutlicht, inwieweit das "Milchgeld" die Produktionskosten abdeckt. Die Berechnungen basieren auf den amtlichen Daten des Informationsnetzes Landwirtschaftlicher Buchführungen (INLB) der EU und des Statistischen Bundesamtes (Destatis). Der MMI erscheint jeweils zum 15.ten Januar, April, Juli und Oktober aktuellen Jahres und wird auf der Internetseite der MEG Milch Board veröffentlicht.
Weiterführende Informationen
Das BAL führt im Auftrag des European Milk Board (EMB) regelmäßige Analysen zu den Milcherzeugungskosten in europäischen Mitgliedsstaaten durch. Die erste Gesamtschau zu den Milcherzeugungskosten wurde bereits 2016 für Milcherzeugerverbände aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden erstellt. Mittlerweile werden die Analysen für acht EU-Staaten und für den EU-Durchschnitt erstellt. Alle Analysen erfolgen auf der Basis der Daten des Informationsnetz landwirtschaftlicher Buchführungen der EU. Die Ergebnisse zu den Milcherzeugungskosten in den verschiedenen europäischen Ländern werden in den BAL-Berichten "Was kostet die Erzeugung von Milch?“, als Gesamtschau in einer Broschüre und für den schnellen Überblick als Datenblatt veröffentlicht. Weitergehende Informationen und die Ergebnisse der laufenden Aktualisierungen der Kostenstudien finden Sie auf der Internetseite des EMB.
Kostenbroschüre 2019 mit Beschreibung der Methodik
Aktuelle Gesamtschau zu den Milcherzeugungskosten 2021